München
1632 -
Venedig
1698
Im Jahr 1632 wird der Maler Johann Karl Loth in München geboren. Durch seinen Vater und ersten Lehrer, den bayerischen Hofmaler Ulrich Loth, wird der junge Loth auf italienische Vorbilder gelenkt. Schließlich setzt Johann Karl Loth seine Studien in Rom fort und übersiedelt in den 1650er Jahren nach Venedig. In Venedig nimmt Loth Kontakt zu den bedeutendsten Künstlern der Zeit, wie Ruschi, Langetti und Zanchi auf, die man wegen ihrer gemeinsamen Vorliebe für starkes Helldunkel als "Tenebrosi" bezeichnet.
Loth ist auch unter dem Künstlernamen "Carlotto" bekannt, er ist ein typischer Repräsentant des barocken "Virtuoso". Schon früh findet Loth seinen eigenen Stil und bleibt diesem in seinem Schaffen zeitlebens treu. Der Künstler malt Staffeleibilder mit biblischen Motiven, die oft dem Alten Testament entnommen sind, darüber hinaus greift er auf Themen der Mythologie und Geschichte zurück.
Weiterhin malt Loth Ende der siebziger Jahre viele Altarbilder für Kirchen in Venedig, der Terraferma und in seiner bayerischen Heimat. Wie die übrigen "Tenebrosi" ist der Künstler Loth ausschließlich als Figurenmaler tätig. Loths auf großer Form und monumentalem Aufbau beruhende Kompositionsweise, die durch eine klar akzentuierende Farbgebung unterstützt wird, machen ihn zum besten Altarbildmaler in Venedig.
Auf dem Gebiet des Staffeleibildes führt die stilistische Entwicklung von kraftvollen Werken, welche den Einfluss von Strozzi verraten, zu einer eleganteren Darstellungsweise. In seiner Maltechnik stellt sich ein Übergang von einer pastosen zu einer glatteren Pinselführung ein und eine glühende, warme Farbigkeit weicht einer aufgehellteren, kühleren Palette.
Loth gehört nicht zu den Erneuerern, sondern eher zu den Bewahrern, dennoch besitzt er für die Weiterentwicklung der venezianischen Malerei eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Neben den Künstlern Elsheimer, Liss und Schönfeld ist Johann Karl Loth einer der wichtigsten deutschen Maler des 17. Jahrhunderts, der einen weitreichenden Einfluss auf seine vor allem aus Bayern, Österreich und Böhmen stammenden Schüler, wie z.B. Weißenkircher, Rottmayr und Seiter ausübt.
Johann Karl Loth verstirb 1698 in Venedig.
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